Moderne Hochtemperatur-Anwendungen müssen höchsten Anforderungen und härtesten Bedingungen gerecht werden. Bei dem Betrieb von elektrischen Heizelementen aus Molybdändisilizid (MoSi2) können unterschiedliche Phänomene, unabhängig vom Hersteller der Elemente, auftreten. In unserem Heizelement-FAQ gehen wir auf einige Phänomene ein.
Heizelemente längen sich.
Dabei handelt es sich um eine normale Reaktion. Das Auslängen betrifft in der Regel eher größere Heizelemente mit einer Heizzone (Le) ab ca. >500mm. Das Phänomen führt grundsätzlich zu keinem Problem während des Betriebs. Sobald die Elemente allerdings den Ofenboden zu berühren drohen, sollten diese ausgetauscht werden, da sonst die Isolierung beschädigt wird.
Heizelemente werden bauchig
Auch hierbei tritt eine normale Reaktion auf, die elektrischer Felder in Form von An- und Abstoßungskräften geschuldet sind. Eine leicht bauchige Verformung beeinträchtigt in der Regel nicht die Leistung oder die Funktion des Heizelements. Es ist ratsam die Schaltung (Serie- oder Parallelschaltung) und die Anschlüsse zu überprüfen.
Abplatzungen an den Heizelementen
Abplatzungen treten häufig unter reduzierenden Atmosphären auf. Sie sind darauf zurückzuführen, dass das Heizelement keine neue SiO2Schutzschicht bilden kann. Sollte bei Ihnen dieses Phänomen auftreten, so bieten sich zwei Lösungen an:
Heizelemente reißen (Mechanischer Bruch)
Dieses Phänomen kann auf verschiedene Weise auftreten. Eine Möglichkeit ist auf einen Anwenderfehler zurückzuführen und passiert, wenn zu viel Kraft beim Anschließen der Heizelemente an den Kontaktbändern oder an den Doppelhaltern ausgeübt wird. Hier ist im wahrsten Sinne des Wortes Fingerspitzengefühl gefragt. Weiterhin ist darauf zu achten, dass die Heizelemente wirklich gerade durch die Ofendecke in den Ofenraum geführt werden. Ein leichtes Verkanten kann bereits zu einem mechanischen Bruch nach sich ziehen.
Pulvriger Zerfall des Heizelements – „MoSi2-Pest“
„MoSi2-Pest“ ist ein Effekt, der in einem Temperaturbereich zwischen etwa 300°C und 700°C auftritt. In diesem Temperaturbereich wird bei Heizelementen aus Molybdändisilizid (MoSi2) teilweise ein starker Oxidationsangriff mit pulvrigem Zerfall des Werkstoffes beobachtet. Eine mögliche Ursache liegt in dem durch Porosität und Gefügestruktur begünstigten interkristallinen Zerfall, welcher durch eine hohe Dichte und einer sehr geringen Porosität verhindert werden kann. Bei Prozessen, in denen längere Haltezeiten bei niedrigen Temperaturen notwendig sind, muss ein Heizelement besonderen Ansprüchen gerecht werden. Wir beraten Sie hierzu gerne.
Korrosion im Konus und/oder in der Heizzone (Le)
Abhängig von der Qualität können Heizelemente unter verschiedenen maximalen Anwendungstemperaturen betrieben werden. Eine Korrosion im Konus und/oder in der Heizzone (Le) treten auf, wenn die für das Heizelement vorgeschriebene maximale Anwendungstemperatur regelmäßig überschritten wird und es somit unter zu hohen Temperaturen betrieben wird. Kontaktieren Sie in diesem Fall den Hersteller oder Lieferanten und lassen sich beraten.